A8: Fabian Gründler

Die Bewerbung gibt es auch in einfacher Sprache.

Sie steht weiter unten.

Heyy du,

Spannende Zeiten…

Zeiten, in denen Klimakriese, soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Menschenwürde beiseite geschoben werden, um mit einfachen Antworten und alternativen Fakten auf Erfolg im Moment zu hoffen. Persönlichen Erfolg. Macht als Selbstzweck. Nach uns die Sintflut - oder noch schlimmer: die AfD.

Klare Themen und ehrliche Kommunikation können gerade unsere Stärke sein und uns gegen all das profilieren. Und auch wenn es psychologisch nicht so schlau ist, möchte ich deshalb damit beginnen, darzulegen, was gegen mich spricht.

Ich bin noch sehr neu hier, noch nicht soo lange in der GJ, noch ein weiterer Student und noch ein weiterer Greifswalder.

Dass ich erst mit 24 zur GJ gekommen bin, sehe ich aber auch als eine der wichtigsten Perspektiven, die ich in den LaVo einbringen kann.

In meiner Jugend gab es weit und breit keine GJ. Als ich für mein Studium in eine größere Stadt gezogen bin, habe ich es, obwohl ich Anfang an interessiert war, erst nach 3 Jahren zur GJ geschafft.

Aber worauf möchte ich damit hinaus?

Ich kenne die Hürden, die mich abgehalten haben. Ich kenne viele der Hürden, die den ersten Besuch im KV verhindern. Ich kenne viele der Hürden, die die Bewerbung auf ein erstes Amt verhindern.

Es liegt sicherlich nicht nur an mir, aber es ist schon auch kein Zufall, dass ich knapp jede 2. Person, die in letzter Zeit neu im KV Greifswald war, mitgebracht habe – ich weiß was mich abgehalten hat. Und ich will nicht nur sagen, "Es gibt zu wenige Bewerbungen aus anderen KVs”, ich will an die Strukturen.

Diesen linken Verband, unsere Grüne Jugend, habe ich in diesem Jahr so sehr lieben gelernt und ich will alles dafür tun, dass mehr Menschen diese Gemeinschaft, diesen Halt und diese Selbstwirksamkeit erleben dürfen – und das im Optimalfall mit mehr Abstand zur Bioklippe als ich…

Speaking of Hürden…

Wenn wir von Barrierefreiheit sprechen, denken wir viel zu oft, "mit einer Rampe ist es getan", aber Barrieren bauen wir selbst in unserer Sprache.

Ich möchte einfach einmal ein Ziel in den Raum stellen: Zur nächsten LMV soll jeder Antrag und jede Bewerbung auch in einfacher Sprache zu finden sein.

Zudem möchte ich mich dafür einsetzen, dass unsere Vernetzungstreffen um eines zu Behinderung und psychischen Erkrankungen erweitert werden.

So, jetzt hab ich viel zu oft das Wort “ich” benutzt, aber noch gar nicht erzählt, wer ich eigentlich so bin… :)

Ich heiße Fabi, Pronomen er/ihm, 25, wohne in Greifswald, hab ne abgeschlossene Maurerlehre und studiere Theo und Mathe auf Lehramt.

Meine größte Angst ist der aktuelle Rechtsruck.

Wo ich sonst so aktiv bin: Hab ne Juggergruppe aufgebaut und geleitet, kämpfe in der Initiative BunT fürs Leben für queere Rechte, insbesondere die Trauung für alle, in der ev. Landeskirche Württemberg, setze mich bei PETA für Tierrechte ein und schreib jetzt dazu nicht noch mehr, sonst kann sich das doch eh niemensch merken.

Müsste ich jetzt spontan ein Wahlplakat designen stünde da wahrscheinlich:

Unsere rassistische Migrationsdebatte ist Täterschutz und lenkt ab.

Alle 2,3 Tage wird eine Frau von ihrem (Ex-) Partner ermordet.

Wir könnten das verhindern

Und was ich euch noch sagen wollte:

Ich glaub es ist kein Zufall, dass (bitte Bewegungen mitdenken, besser noch mitmachen) M und V zusammengesetzt ein Herz ergeben.

Unabhängig davon, ob als Basismitglied, oder am liebsten natürlich im LaVo: Ich hab so unfassbar Bock auf die kommende Zeit mit euch.

Ps. Die AfD ist eine Nazipartei und muss verboten werden

Meine Bewerbung in einfacher Sprache:

Hallo du,

Wir leben in interessanten Zeiten.

In diesen Zeiten denken viele Menschen nicht an die Umwelt, an Gleichberechtigung oder an die Rechte von anderen Menschen.

Sie denken nur an sich selbst.

Sie wollen schnell Erfolg haben.

Sie wollen Macht haben.

Sie denken nicht daran, was danach kommt.

Das ist nicht gut.

Aber ich denke, wir können das ändern.

Wir können über wichtige Themen reden.

Wir können ehrlich miteinander umgehen.

Das kann uns stark machen.

Ich will dir jetzt etwas über mich erzählen.

Ich bin noch neu hier.

Ich bin noch nicht lange bei der Grünen Jugend.

Ich bin ein Student.

Und ich wohne in Greifswald.

Ich bin erst mit 24 Jahren zur Grünen Jugend gekommen.

Das ist aber nicht schlecht.

Das kann auch eine gute Sache sein.

Früher gab es die Grüne Jugend nicht in meiner Nähe.

Als ich für mein Studium in eine größere Stadt gezogen bin, habe ich mich für die Grüne Jugend interessiert.

Aber es hat 3 Jahre gedauert, bis ich zur Grünen Jugend gekommen bin.

Ich will dir damit sagen, dass ich die Probleme kenne, die man haben kann, wenn man zur Grünen Jugend kommen will.

Ich weiß, welche Schwierigkeiten es geben kann, wenn man das erste Mal zu einem Treffen der Grünen Jugend gehen will.

Ich weiß, welche Schwierigkeiten es geben kann, wenn man sich für ein Amt bewerben will.

Ich habe viele neue Leute zur Grünen Jugend gebracht.

Das war kein Zufall.

Ich weiß, welche Schwierigkeiten es geben kann, und ich will helfen, diese Schwierigkeiten zu überwinden.

Ich mag die Grüne Jugend sehr.

Ich will, dass mehr Menschen die Grüne Jugend kennenlernen.

Ich will, dass mehr Menschen die Gemeinschaft und den Zusammenhalt in der Grünen Jugend erleben.

Ich will, dass mehr Menschen aktiv werden können.

Wenn wir über Barrierefreiheit reden, denken wir oft nur an Rampen.

Aber es gibt auch andere Barrieren.

Zum Beispiel in unserer Sprache.

Ich habe ein Ziel:

Ich will, dass alle Anträge und Bewerbungen auch in einfacher Sprache geschrieben werden.

Ich will auch, dass wir mehr über Behinderungen und psychische Krankheiten reden.

Jetzt habe ich viel über mich geredet, aber ich habe noch nicht erzählt, wer ich bin.

Ich heiße Fabi.

Ich bin 25 Jahre alt.

Ich wohne in Greifswald.

Ich habe eine Ausbildung zum Maurer gemacht.

Jetzt studiere ich Theologie und Mathematik.

Ich habe Angst vor dem Rechtsruck.

Ich setze mich für viele Dinge ein.

Zum Beispiel für die Rechte von queeren Menschen und Tieren.

Manchmal sagen Menschen, dass Ausländer alles falsch machen.

Das ist nicht gut und gefährlich.

Es ist auch nicht wahr.

Es lenkt uns von anderen wichtigen Dingen ab.

Zum Beispiel:

Oft töten Männer ihre Frauen oder Freundinnen.

Das ist ein sehr schlimmes Problem.

Wir sollten mehr darüber reden.

Wir müssen es stoppen.

Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit mit euch.

Egal ob als normales Mitglied oder im Vorstand.

Noch etwas:

In der AfD sind ganz viele Nazis.

Ich finde die AfD muss verboten werden.