A3: Klara Hansen

Ihr Lieben,

hiermit bewerbe ich mich als Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Mecklenburg-Vorpommern.

Als ich 2023 zur GRÜNEN JUGEND Rostock gekommen bin, habe ich mich nur sehr wenig mit Politik beschäftigt. Stattdessen kämpfte ich in der Schule mit dem enormen Leistungsdruck, zweifelte viel an mir selbst und erlebte gerade die volle Härte von Klimaangst.

Doch bei der GJ habe ich einen Ort gefunden, an dem ich mit all meinen Ängsten und Unsicherheiten angenommen wurde, wie ich bin und so unfassbar wundervolle Menschen kennenlernen durfte.

Und ich wurde politisch.

Ich hinterfragte unser kapitalistisches Gesellschaftssystem, das den Wert eines Menschen an seiner Leistung misst und verstand, wieso ich nach dieser Logik immer mehr geben sollte, um letztendlich doch nie genug sein zu können.

Ich musste mich damit auseinandersetzen, wieso in einer weißen heteronormativen Gesellschaft Trans*-Personen so viele Steine in den Weg gelegt werden und wieso ich als junge, linke und queere Frau oft lieber unsichtbar bleiben sollte, um sicher zu sein.

Ich verstand, wie Klimakrise und Kapitalismus zusammenhängen, was das mit globaler Ungerechtigkeit und Ausbeutung zu tun hat und wieso uns die Zeit davonrennt.

Und auch wenn ich selbst oft Angst habe, mit einem erkennbaren Regenbogensymbol durch die Straßen zu gehen, mich permanent frage, wie unsere Zukunft auf einem noch heißeren Planeten wohl aussehen mag und sehr oft unsicher mit mir selbst bin – gerade deswegen will ich umso lauter sein.

Gemeinsam mit euch möchte ich für ein solidarisches, vielfältiges und klimagerechtes MV kämpfen.

Ich bin Klara (sie/ihr), 19 Jahre alt und mache gerade ein Freiwilliges-Soziales-Jahr bei der bündnisgrünen Landtagsfraktion MV im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Geboren und aufgewachsen bin ich in Rostock, seit August lebe ich in Schwerin.

Besonders am Herzen liegen mir die Themen Klimagerechtigkeit, Queerfeminismus und mentale Gesundheit:

Klimagerechtigkeit

Es ist 2025 und vor Lubmin wird ein LNG-Terminal gebaut, vor Rügen ein weiteres geplant und vor Borkum soll Gas gefördert werden.

Es ist 2025 und Klimaschutz ist ein Randthema im öffentlichen Diskurs.

Es ist 2025 und unsere Zukunft ist so ungewiss wie noch nie.

Gerade jetzt braucht es uns mehr denn je – die junge Generation, die sich nicht entmutigen lässt. Unsere Generation, die für ihre Zukunft auf die Straße geht und nicht zulässt, dass Merz, Reiche oder sonst wer ihr die Hoffnung und die Kraft nimmt.

Queerfeminismus

Vor allem junge FLINTA*-Personen werden in unserer patriarchalen Gesellschaft noch immer und leider wieder stärker dazu gedrängt, so wenig Raum wie möglich einzunehmen und leise zu sein. Bewegungen wie “SkinnyTok”, die in den Sozialen Medien enorme Reichweiten erzielen, verfestigen ein extrem ungesundes und gefährliches Schönheitsideal, das uns klein und schwach halten soll und werden von rechtsextremen und antifeministischen Akteur*innen gezielt instrumentalisiert.

Wir leben in einer Welt, in der wir uns täglich mit der Angst vor Misogynie (Frauenhass), Anfeindungen und Gewalt auseinandersetzen müssen, nur weil wir sind, wer wir sind und lieben, wen wir lieben.

Ich möchte insbesondere FLINTA*s ermutigen, sich einzubringen, Raum einzunehmen und sich zu wehren.

Mentale Gesundheit

Es ist politisch, über mentale Gesundheit zu sprechen.

Denn viel zu viele Menschen unserer Generation leiden.

Wir drohen unter der Angst vor den Folgen der Klimakrise, den weltweiten Kriegen, einem Bildungssystem, das nur Leistung kennt und unter einer kapitalistischen Gesellschaft, in der du niemals gut genug sein kannst, zu zerbrechen.

Und während so viele kämpfen, bleibt den meisten der Zugang zu Therapieplätzen und Hilfsangeboten versperrt – und damit verlieren sie die Chance, jemals wirklich zu heilen.

Ich möchte über psychische Erkrankungen und mentale Gesundheit reden, Awareness innerhalb und außerhalb der Grünen Jugend schaffen und immer wieder auf die Relevanz, Prävention und Hilfsangebote aufmerksam machen.

Nächstes Jahr stehen in Mecklenburg-Vorpommern Landtagswahlen an. Laut der letzten Wahlumfrage vom 25.09.2025 liegt die AfD bei 38 Prozent und konnte damit ihr letztes Wahlergebnis mehr als verdoppeln.

Und auch wenn dieses Ergebnis uns allen so große Angst macht, dürfen wir gerade jetzt nicht die Hoffnung aufgeben und nicht aufhören, für progressive Mehrheiten zu kämpfen. Denn es geht auch darum, ob wir wieder in den Landtag einziehen oder an der 5-Prozent-Hürde scheitern werden.

Ich bin selbst auf der bündnisgrünen Liste zur Landtagswahl 2026 (Listenplatz 19), weil ich in diesen Wahlkampf gehen werde und eine Stimme für diejenigen sein möchte, die viel zu selten eine haben – denn auch junge, queere und ostdeutsche FLINTA*s haben Sichtbarkeit und Repräsentation verdient.

Ich stehe für Klimagerechtigkeit, Queerfeminismus und mentale Gesundheit und würde mich als eure Co-Landessprecherin dafür einsetzen, dass MV vielfältig, klimagerecht und antifaschistisch bleibt. Lasst uns dieses Bundesland nicht aufgeben, bevor wir nicht alles gegeben haben.

Ich freue mich auf alles, was wir im kommenden Jahr gemeinsam erleben, bewegen und verändern werden.

Vielen Dank für euer Vertrauen.

P.S. Bei Fragen oder Anliegen könnt ihr euch jederzeit über Instagram (@kupferkopf06) oder Telegram bei mir melden oder mich auch persönlich bei der LMV ansprechen. Ich freue mich auf euch!