A9: Josefin Franz

Ihr Lieben,

ich bin Josi (sie/ihr), 21 Jahre alt, in den letzten Zügen meines Studiums der Umweltnaturwissenschaften und mache aktuell ein Praktikum am Geomar in Kiel.

Wenn ich über die Zukunft nachdenke, dann schwingen oft Sorgen und ein Gefühl von Unbehagen mit. Multiple Krisen und Herausforderungen auf so vielen Ebenen schüren Zukunftsängste - vielen von euch geht es ähnlich.

Besonders beschäftigt mich dabei die Frage nach der Entwicklung der Klimakrise. Sie ist es auch, die mich politisiert hat und letztlich vor mittlerweile fast einem Jahr zur Grünen Jugend gebracht hat. Ich habe damals verstanden, dass das Gefühl der Ohnmacht, das diese Krise in mir auslöst, ein Motor sein kann und sich Dinge nur verändern können, wenn wir uns engagieren und für unsere Überzeugungen einsetzen.

In der GJ fand ich Menschen, die mit Tatendrang und Herzblut für eine solidarische, queerfeministische und antifaschistische Welt ohne Ausbeutung von Menschen und unserem Planeten kämpfen. Ich habe erleben dürfen, wie viel Power junge Menschen haben, die wirklich etwas bewegen möchten und zum ersten Mal wurde aus meinem Unbehagen Hoffnung. Ich erfuhr nicht nur Wirksamkeit, sondern wurde auch politisch gebildet. Und ich fand einen sozialen Raum und Safe-Space.

Genau das ist es, was diesen Verband so wertvoll macht für junge Menschen in MV. Ich will im nächsten Jahr mitwirken, dass wir genau das bleiben und für noch viel mehr Menschen werden. Und das nicht nur in den Unistädten, sondern in allen Kreisverbänden mit weniger Ressourcen, im ländlichen Raum, für Schüler*innen, Azubis und migrantisierte Personen.

Ich will mit euch stabil antikapitalistisch bleiben, weil Klimakrise und ein Wirtschaftssystem, das auf Ausbeutung beruht, zusammenhängen. Laut sein gegen Faschismus und Rassismus, weil es in unserem Bundesland leider nötiger denn je ist. Für die Rechte von FLINTA*s kämpfen, weil auch hier Femizide passieren und es immer noch zu wenig Frauenhausplätze gibt. Darüber sprechen, dass es unfassbar ungerecht ist, dass Reiche immer reicher werden, während in MV jedes sechste Kind in Armut lebt. Und Klimaschutz weiter vehement einfordern, wenn Politiker*innen in Bund und Land vergessen, dass sie Verantwortung haben für die Zukunft unsere Generation – laut sein gegen Öl- und Gasbohrungen vor unserer Haustür.

Ich habe Lust auf eine tolle Kampagne zur Landtagswahl, die unsere Anliegen in den Blick nimmt. Ich will stabil stehen und wenn nötig auch unbequem sein für unsere Themen. Das nächste Jahr wird aufregend, ich freue mich drauf!

Danke für euer Vertrauen:)

Leichte Sprache:

Ich heiße Josi.
Ich bin 21 Jahre alt.
Ich benutze die Pronomen sie und ihr.

Ich studiere Umwelt-Natur-Wissenschaften.
Mein Studium ist fast fertig.
Gerade mache ich ein Praktikum am Geomar in Kiel.

Wenn ich an die Zukunft denke, habe ich oft Sorgen.
Ich habe auch manchmal ein schlechtes Gefühl.
Es gibt viele Krisen und Probleme auf der Welt.
Das macht mir Angst.
Ich glaube, vielen Menschen geht es genauso.

Besonders denke ich oft an die Klima-Krise.
Die Klima-Krise hat mich politisch gemacht.
Durch sie bin ich vor fast einem Jahr zur Grünen Jugend gekommen.

Damals habe ich verstanden:
Das Gefühl von Ohnmacht kann Kraft geben.
Man kann Dinge verändern, wenn man sich einsetzt.
Nur wer etwas tut, kann etwas bewegen.

In der Grünen Jugend habe ich tolle Menschen getroffen.
Diese Menschen kämpfen mit Herz für eine gerechte Welt.
Sie wollen, dass alle Menschen gut leben können.
Sie kämpfen gegen Ausbeutung von Menschen und der Natur.
Sie sind solidarisch, queerfeministisch und antifaschistisch.

Ich habe dort erlebt, wie stark junge Menschen sein können.
Zum ersten Mal hatte ich Hoffnung.
Ich habe gemerkt: Ich kann etwas bewirken.
Ich habe dort auch viel über Politik gelernt.
Und ich habe einen sicheren Raum gefunden, in dem ich mich wohlfühle.

Ich finde: Die Grüne Jugend ist sehr wichtig für junge Menschen in Mecklenburg-Vorpommern.
Ich möchte im nächsten Jahr mithelfen.
Ich will, dass noch mehr Menschen dabei sind.
Nicht nur in den großen Städten mit Unis.
Auch auf dem Land.
Auch Schüler*innen, Azubis und Menschen mit Migrationsgeschichte sollen mitmachen können.

Ich will weiter gegen den Kapitalismus kämpfen.
Denn die Klima-Krise hängt mit dem Wirtschafts-System zusammen.
Ein System, das Menschen ausbeutet, ist ungerecht.

Ich will laut sein gegen Faschismus und Rassismus.
Das ist in unserem Bundesland sehr wichtig.

Ich will für die Rechte von FLINTA*-Personen kämpfen.
Denn auch in Mecklenburg-Vorpommern gibt es Gewalt gegen Frauen.
Es gibt zu wenige Frauenhäuser.

Ich will sagen: Es ist unfair, dass Reiche immer reicher werden.
In Mecklenburg-Vorpommern lebt jedes sechste Kind in Armut.

Ich will weiter laut sein für Klima-Schutz.
Politiker*innen müssen ihre Verantwortung ernst nehmen.
Sie müssen an die Zukunft unserer Generation denken.
Ich bin gegen Öl- und Gas-Bohrungen vor unserer Küste.

Ich freue mich auf die Landtagswahl-Kampagne.
Ich will, dass unsere Themen dort wichtig sind.
Ich will stark bleiben und auch unbequem sein, wenn es nötig ist.

Das nächste Jahr wird spannend.
Ich freue mich darauf.
Danke für euer Vertrauen.